Hans-Jürgen Bulter sorgt mit Solaranlage für Nachbars ruhigen Schlaf
Unser Handwerker des Monats Februar 2016 ist Hans-Jürgen Bulter (im Foto vorne mit seiner Frau im Arm). Gemeinsam mit seiner Frau Rita führt er seinen Meisterbetrieb für Sanitär- und Heizungstechnik mit dem Schwerpunkt ökologische Heiz- beziehungsweise Energietechnik – Bulter GmbH – in der Marktgasse Nummer 6 in 48249 Dülmen im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld. Lest hier, wie unser Handwerker des Monats für harmonischen Wettbewerb unter Nachbarn sorgt – damit alle gut schlafen können
Hans-Jürgen Bulter, erzählen Sie uns bitte ein wenig aus der Geschichte der Bulter GmbH!
Hans-Jürgen Bulter: Meine Großeltern haben den Installationsbetrieb 1954 in Dülmen gegründet. Im selben Jahr wurde ich geboren. In Hennen, im Kreis Iserlohn, wo mein Vater mit seinen Brüdern ein Holz-Sägewerk führte. Als ich zwei war, zogen meine Eltern nach Dülmen, um meinen Großeltern bei dem Aufbau des Betriebes zu helfen. Ich bin in dem Betrieb also groß geworden und habe dann 1978, frisch verheiratet, mit meiner Frau den Betrieb übernommen.
Das sind fast vier Jahrzehnte! Wie steht Ihr Meisterbetrieb heute da?
Wir sind heute ein Team bestehend aus vier Monteuren, einem Auszubildenden, unserem Sohn und Schwiegertochter, meiner Frau und mir. Wir sind ausschließlich im Sanierungsbereich tätig.
Das heißt, Ihr Sohn übernimmt das Geschäft mal?
Ja, die Bulter GmbH ist ein Familienbetrieb in der 2.Generation und wir sind quasi in der Übergabephase in die 3. Generation.
Was gehört zu Ihren alltäglichen Aufgaben?
Unser Arbeitsbereich bis 50 Kilometer im Umkreis umfasst die Altbausanierung, Badsanierung, Heizungssanierungen mit Gasbrennwerttechnik, Aqua-Solaranlagen, Photovoltaikanlagen, Pellets- und Holzheizungen sowie den entsprechenden Kundendienst, denn wir sind auch Paradigma-Service-Partner!
Auch dank unseres Ladengeschäfts und der entsprechenden Präsentation nach außen haben wir mittlerweile einen entsprechenden Bekanntheitsgrad erreicht und sind die erste Adresse in Dülmen im Solarbereich.
Wie kommt’s, dass das Thema Solarthermie auf der Liste Ihrer Dienstleistungen/Services steht?
Durch meine Geburt auf einem Sägewerk war ich schon von Anfang infiziert (lacht) von nachwachsenden Energien, die Solarenergie kam so von selbst dazu.
Sie erwähnten es eben: Sie sind Paradigma-Partner. Was sind die Gründe für diese Partnerschaft?
Seit 1988 sind wir in der Solarthermie tätig und haben auf den ersten Umweltmessen in Dortmund Kontakt mit der Firma Paradigma bekommen. Paradigma hatte uns sofort überzeugt und wir sind auch sofort Partner geworden. Wir sind überzeugt, dass gerade Paradigma einer von den wenigen Herstellern ist, die natürlich Geld verdienen müssen, aber mit ökologischen Grundsätzen und nicht wie viele andere, mit dem Grundsatz auf Teufel komm raus Profit zu scheffeln!!
Und diese viele anderen verkaufen alles, egal, ob gut oder schlecht für unsere Umwelt. Deswegen beraten, planen und bauen wir unsere Anlagen so, als ob es die eigene wäre. Unsere gesamte Mannschaft ist so gestrickt und zieht an einem Strang, kein Wunder bei inzwischen gut 27 Jahren Partnerschaft.
Welches der von Ihnen bisher realisierten Solarthermie-Projekte ist Ihr Lieblingsprojekt und warum ist es das?
Es gibt kein sogenanntes Lieblingsobjekt, sondern alle unsere Anlagen sind unsere Lieblinge, weil wir die Anlagen mit Überzeugung und Spaß bauen. Es ist für uns immer eine große Freude und auch Bestätigung, wenn bei der Inbetriebnahme der Solaranlage die erste Sonnenwärme vom Dach kommt und dann ein breites Grinsen bei unseren Kunden und natürlich auch bei uns in den Gesichtern steht. Dann ist wirklich die eventuell noch restliche Skepsis verflogen und der Kunde weiß, dass er das richtige gewählt hat!
Beschreiben Sie uns bitte Ihr größtes Erfolgserlebnis in Sachen Solarthermie!
Ein schönes Erfolgserlebnis war im Jahr 2008, als wir bei einem Kunden eine Aqua-Solaranlage mit Gasbrennwertkessel und Expresso-Speicher installiert haben.
Der Kunde war natürlich bestens zufrieden, aber der Nachbar Der hatte eine Flachkollektoranlage mit Pufferspeicher die Werte wurden übern Gartenzaun verglichen der Nachbar war sauer und unzufrieden, seine Anlage war gerade drei Jahre alt. Ja, er ließ sich von uns beraten und fällte eine Entscheidung: Anlage abbauen und bei Ebay verkaufen, neue Anlage einbauen wie bei unserem Kunden. Kurz: Alles wurde gut!
Ich habe den Mann gefragt, warum er sich für unsere Anlage entschieden hätte. Er sagte: Es hätte ihm schlaflose Nächte bereitet und er hätte sich geärgert. Über:
- die falsche Beratung seines Heizunginstallateurs,
- die enorme Mehrleistung unserer Anlage bei seinem Nachbarn,
- das ihm vermutlich bevorstehende andauere Ärgern während der nächsten Jahre über die Lebensdauer seiner unwirtschaftlichen Anlage hinweg.
Deswegen hätte er die ihm nicht einfache Entscheidung gefällt, einen Schnitt zu machen, was Gescheites zu nehmen, um in Zukunft ruhig und zufrieden schlafen zu können. Jetzt hat der gute Mann mit seinem Nachbarn gemeinsam Spaß und kann auf Augenhöhe Vergleiche zu Erträgen ziehen.
Und wo drückt der Schuh im Alltag? Welche Hürden sind im alltäglichen Umgang mit Solarthermie gegebenenfalls besonders hoch beziehungsweise schwer zu nehmen?
Nun, momentan ist es bei uns eher ruhig um den Solarmarkt! Unsere Info-Veranstaltungen alle 14 Tage werden weniger besucht. Zum einen liegt es an der Jahreszeit, wie jedes Jahr über den Winter, wird es ruhiger. Erst im März steigt das Interesse, wenn die Frühlingsgefühle kommen.
Zum anderen verwechseln die Interessenten die Solarwärme mit dem Solarstrom. Wir hören oft Aussagen wie „Es lohnt sich nicht mehr; die Förderungen werden gekürzt.“. Da braucht es noch viel mehr Aufklärung, aber wir sind dran! (lacht)
Was halten Sie von neuen Kollektorertragslabel und wie hilft es Ihnen in der Praxis?
Auch von dem Kollektorertragslabel erhoffen wir uns eine neue zusätzliche Überzeugungskraft bei unseren Kunden über die Leistungsfähigkeit unserer Anlagen. Angekommen scheint es aber noch nicht zu sein; auch hier braucht es noch Zeit und Überzeugungsarbeit unsererseits!
Vielen Dank Herr Bulter, dass Sie sich die Zeit für unsere Fragen genommen haben!