Berlin, 31. Juli 2019. Auf der Basis kontinuierlich steigender Holzvorräte in den deutschen Wäldern nimmt auch die Produktion von Holzpellets seit Jahren stetig zu. Mit 1,329 Mio. Tonnen (t) wurden im ersten Halbjahr 2019 so viele der klimafreundlichen Presslinge hergestellt wie noch nie zuvor in sechs Monaten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Zuwachs damit noch einmal um 150.000 t (knapp 13 Prozent) gesteigert werden. Diese Entwicklung basiert laut Deutschem Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) auf neuen Werken und Werkserweiterungen sowie auf einer guten Rohstoffsituation bei Sägenebenprodukten. Auch die steigende Nachfrage aus Nachbarländern beeinflusst die Produktionsmenge in Deutschland.
Die in Deutschland hergestellten Pellets entsprechen zu 96,9 Prozent der höchsten Qualitätsklasse ENplus A1. Nadelholz ist der Hauptrohstoff (97,1 Prozent) und Sägerestholz (94,7 Prozent) das bevorzugte Ausgangsmaterial. „Deutsche Pelletheizer nutzen für die Erzeugung von erneuerbarer Wärme fast ausschließlich Premiumpellets mit dem Zertifikat ENplus A1. Aus dem Koppelprodukt Holzspan im Sägewerk gepresst, könnte ihr hoher CO2-Reduktionsfaktor über eine stärkere Verbreitung noch mehr zum Klimaschutz beitragen“, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer beim Branchenverband DEPV.
Von der aktuell viel diskutierten CO2-Bepreisung fossiler Energieträger erwartet sich die Pelletbranche weiteren Rückenwind. „Mit einem gegenwärtig leichten Zuwachs von rd. 10 Prozent bei den Anlagen gegenüber dem Vorjahr geht es zwar leicht bergauf, was zur Erreichung der Klimaschutzziele aber nicht ausreicht. Außerdem wird damit das Potential der deutschen Produktion nicht ausgeschöpft. Über 15 Prozent der in Deutschland hergestellten Pellets werden mangels Absatzes hierzulande ins Ausland exportiert, anstatt vor Ort fossile Brennstoffe zu ersetzen.“
Der Anteil an Sackware liegt mit 22,2 Prozent knapp über Vorjahresniveau. Für das zweite Halbjahr rechnet der DEPV weiterhin mit einer hohen Produktionsleistung, so dass die für 2019 prognostizierte Gesamtproduktionsmenge von 2,5 Mio. t Pellets wahrscheinlich erreicht wird.
Privatkunden rät der Verbandschef, jetzt zu günstigen Sommerpreisen ihre Pelletlager zu füllen: „Jeder Pelletheizer sollte mit einem vollen Lager in den Winter gehen.“ Zu Beginn der Heizsaison zieht der Preis für die kleinen Presslinge erfahrungsgemäß immer etwas an – dabei besteht auch im Winter zu den fossilen Brennstoffen Gas und Öl ein deutlicher Preisvorteil.