Vor wenigen Tagen schreckte der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, die Pelletsbranche und Pelletskundinnen und -kunden gewaltig auf. In einer Pressekonferenz äußerte er sich sehr kritisch zum Feinstaubausstoß von Holzheizungen und forderte, auf das Heizen mit Holz zu verzichten. In diesem Zusammenhang stellte er auch die staatliche Förderung für den Einbau von Pelletsheizungen in Frage. In den Medien fanden seine Aussagen ein großes Echo. Dabei liegt der Chef des Umweltbundesamtes (UBA) ziemlich falsch.
Allein der Blick auf Zahlen und Daten aus dem Umweltbundesamt selbst macht deutlich, dass Holzheizungen nur der kleinere unter vielen anderen Verursachern von Feinstaub ist. Erhebliche Mengen an Feinstaub verursachen vor allem der Energiesektor (Kraftwerke), der Verkehr, die Industrie oder auch die Landwirtschaft. Bei den Holzheizungen sind es vor allem alte Kaminöfen, die die Luft verschmutzen. Davon gibt es derzeit etwa 11,5 Millionen Anlagen, viele davon sind veraltet. Verglichen mit einem modernen Pelletskessel stoßen diese Kaminöfen leicht die 30 – 100-fache Menge an Feinstaub aus. Die Technik dieser Öfen, die schwankende Qualität des Brennstoffs Scheitholz und die häufige Fehlbedienung der Geräte lassen keine bessere Verbrennung zu.
Die aktuellen Pelletskessel sind dagegen wahre Musterknaben. Durch den genormten und hochwertigen Brennstoff und die automatische Verbrennungsregelung erreichen moderne Pelletskessel heute oft Staubemissionen nahe der Messgrenze. Das Förderprogramm des Bundes (BEG) fördert diese besonders sauberen Kessel seit 2021 mit einer Bonusförderung. Die Liste der Anlagen, die diese Anforderung erfüllen wird ständig länger. Diese modernsten Pelletskessel werden von Kundinnen und Kunden stark nachgefragt.
2018 waren Pelletsfeuerungen für 0,3 % des Feinstaubs (PM10 d. h. Partikel deren Durchmesser weniger als 10 Mikrometer (µm) beträgt) und für 0,6 % des besonders feinen Staubs (PM2,5) verantwortlich. Die immer bessere Verbrennungstechnik sorgt dafür, dass sich diese Werte trotz der wachsenden Zahl an Pelletsheizungen nicht groß verändert. Aktuell gibt es in Deutschland gut 0,6 Mio. Pelletskessel und Pelletsöfen. Man muss kein Mathematikgenie sein, um zu verstehen, dass 11,5 Mio. alte Öfen erheblich mehr zur Luftverschmutzung beitragen als 0,6 Mio. moderne Pelletsheizungen.
Leider ist diese Erkenntnis noch nicht beim Präsidenten des Umweltbundesamtes angekommen. Er wirft alle Holzheizungen in einen Topf und wird damit seiner Verantwortung nicht gerecht. Dass besonders Pelletsheizungen einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten, lässt er außer Acht.